Die Anfangsphase in der schnelllebigen Saison 2020/21 liegt hinter uns. Die Vereine gewöhnen sich langsam an die Rahmenbedingungen, die die Corona-Pandemie verursacht hat. Der Amateursport ist dennoch wieder stark bedroht, auch wenn die Kugel auf einem Großteil der Sportplätze seit Wochen problemlos rollt. Nach den ersten Spielen unserer Liga-Mannschaft haben wir ein kurzes Interview mit unserem Sportlichen Leiter Philip Sievers (36) geführt, der den Saisonstart der Pandakicker einordnet.
Moin Philip, Ihr habt mit der Ersten drei Punkte aus vier Spielen geholt. Was nehmt Ihr aus diesem Saisonstart mit?
Sievers: Auf jeden Fall den Sieg und die drei Punkte gegen Stade, da sind wir mit einer guten und kämpferischen Leistung reingekommen. Die Niederlage gegen Drochtersen dann war verdient, sie haben super gespielt und sind auch immer noch ohne Punktverlust und Gegentor. Die letzten beiden Spiele in Ottersberg und gegen Elstorf waren in Summe leider zu wenig. Da hätten wir sicherlich Zählbares mitnehmen müssen. Wir stehen mit drei Punkte hinten an und haben jetzt ein schweres Spiel in Harsefeld vor der Brust.
Du sprichst die anstehende Begegnung gegen Harsefeld an – ein harter Brocken. Was müsst Ihr in den kommenden Wochen vor der Winterpause verändern, um die Punktausbeute zu erweitern?
Sievers: Das stimmt. Harsefeld ist eine gute Mannschaft, die sicherlich neben D/A in der Aufstiegsrunde zu finden sind. Wir müssen an die zweite Halbzeit gegen Elstorf anknüpfen, wo wir gut gespielt, uns aber leider nicht belohnt haben. Mit dieser Leidenschaft und den Kampfgeist müssen wir ins Spiel gegen Harsefeld und auch in die weiteren Spiele danach gehen. Wir müssen uns zwar das Glück zurückerarbeiten, aber haben in jedem Spiel die Möglichkeiten zu gewinnen.
Ihr habt in der Vorbereitung und nun auch während der Saison mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Wie könnt Ihr es auf Dauer kompensieren, wenn wichtige Leistungsträger ausfallen?
Sievers: Klar, wenn mehrere Spieler gleichzeitig ausfallen, ist ein Kader immer sehr eng bemessen. Gerade in der Vorbereitung, wenn vier Spieler im Defensivverbund ausfallen. Dann sind wir froh, dass wir uns mit unserer 2. Herren so gut arrangieren können.
Am vergangenen Wochenende sind in Eurer Staffel zwei Spiele wegen Corona-Verdachtsfällen ausgefallen. Inwiefern siehst Du den Spielbetrieb in Gefahr?
Sievers: Die Entwicklung macht mir aktuell schon große Sorgen. Wir müssen uns nichts vormachen, dass jetzt die Herbstzeit kommt, wo es Erkältungen und die Grippe gibt. Das ganz große Problem ist, dass es bei den Gesundheitsämtern unterschiedliche Handhabungen gibt. Das kann meiner Meinung nach nicht sein, weil wir so große Probleme bekommen. Wir haben auch einen Spieler, der die aktuelle Situation mit seinem Arbeitgeber nicht vereint bekommt. Es muss einheitliche Richtlinien geben.
Wir sind mal positiv und denken, dass die Saison zu Ende gespielt wird. Was stimmt Dich optimistisch, dass die VSV den Klassenerhalt in der Landesliga schaffen?
Sievers: Wir haben in den vergangenen Spielen gezeigt, dass wir mithalten können. Wir brauchen vielleicht noch das Quäntchen Glück dazu. Ich habe komplettes Vertrauen in die Jungs und das Trainerteam. Wir stehen alle zusammen und haben noch alle Möglichkeiten. Wir können in jedem Spiel Punkte holen und glauben auch daran.
(Interview: Moritz Studer, Foto: Jörg Struwe)