Nein, das können wir nicht schönreden. Wir wissen, dass wir in dieser Saison eher in der Außenseiterrolle stecken und zu den Abstiegsfavoriten gehören. Deswegen ist auch eine Niederlage im Derby beim ASC Cranz-Estebrügge zwar schmerzhaft, aber in einem 50:50-Spiel auf fremden Geläuf nicht überraschend. Lediglich in der Deutlichkeit dürfen wir keinen Blatt vor den Mund nehmen und müssen nach der 1:7-Schlappem im Alten Land von einer Blamage sprechen. Eine Blamage, die das letzte Warnsignal ist. Eine Blamage, die ein Wendepunkt sein kann oder sogar sein muss. Zwischen einem 0:0 beim TuS Harsefeld und einem 1:7 bei Cranz-Estebrügge liegt eine ganze Fußballwelt. Die Gründe müssen die Pandakicker aufarbeiten, um gegen Güldenstern Stade, gegen die die VSV ihren einzigen Sieg einfuhren, ein Lebenszeichen zu setzen.
Es geht nur als Team
Wer bis zur Pause mit leichten Vorteilen auf Augenhöhe auftritt und sogar zwischenzeitlich führt, der darf keine sechs Gegentore in einer Halbzeit bekommen. Jetzt stehen die Schwarz-Weißen unter Zugzwang. Der Führungstreffer von Jan-Hendrik Scheppeit hätte der Mannschaft Kraft verleihen müssen, war aber der einzige mutmachende Aspekt an einem grauen Herbstnachmittag. Die hängenden Köpfe müssen schnell aufgerichtet werden. Als Team müsst Ihr Euch da wieder rauskämpfen.
Immer dunkler wird auch die Serie unserer Zweiten. Die Hedendorfer waren auch im Kellerduell bei der SV Drochtersen/Assel III eine Ewigkeit von einem Punktgewinn entfernt. Die Kehdinger gingen schnell in Führung, lediglich Sven Ehlers erzielte in der 88. Minute den Ehrentreffer zum 1:5-Endstand. Nach sieben Spielen stehen drei Zähler auf der Habenseite. Mit 27 Gegentoren in diesen Partien, fast vier im Schnitt, ist die Ursache schnell gefunden. In diesen schwierigen Zeiten muss die Zweite einen weiteren Schritt zusammenwachsen.
Dritte mit Geduld
Einen Lichtblick hat das Wochenende dann aber doch zu bieten gehabt. Die Dritte spielte sich mit einer souveränen Vorstellung und ihrem dritten Sieg am Stück in den Windschatten der Spitzengruppe in der 1. Kreisklasse Stade. Die Hedendorfer lieferte eine ansprechende Vorstellung ab und hatten vor allem das Mittelfeld unter Kontrolle. Zwar erspielten sich die VSV nicht im Minutentakt Torchancen, fanden mit Geduld aber immer wieder ihre Lücken. Daher war der 5:2-Sieg zu keinem Zeitpunkt ernsthaft in Gefahr. Tolle Leistung, Jungs.
Die Ergebnisse:
ASC Cranz-Estebrügge – Team VSV I 7:1.
Tor: Jan-Hendrik Scheppeit
SV Drochtersen/Assel III – Team VSV II 5:1.
Tor: Sven Ehlers
Deinster SV – Team VSV III 2:5.
Tore: 2x Torben Hildebrandt, Wahid Ibrahim, Metin Kilic, Ugur Mercan.
(Text + Foto: Moritz Studer)